Vor 4 Jahren, also Mitte Januar 2021, scheiterte der Briloner CDU-Politiker Joachim-Friedrich Martin Josef Merz bereits zum zweiten Mal daran Vorsitzender seiner Partei zu werden. Nachdem er 2002 Angela Merkel den Vorzug lassen musste, verlor er 20 Jahre später ein weiteres Mal die interne Kanzlerkanditaten-Wahl gegen seinen nordrhein-westfälischen Widersacher Armin Laschet. Unser damaliger musikalischer Kommentar basierte auf dem Slogan „Der nächste Kanzler muss ein Niedersachse sein“, mit dem der Hannoveraner Finanzbetrüger Carsten Maschmeyer offensichtlich seinen Buddy Gerhard Schröder (SPD) zur Bundestagswahl 1998 unterstützte, in dem er anonym landesweit mehrfach ganzseitige Zeitungsanzeigen im Gesamtwert von ca. 650000 DM schaltete. Wir schalteten Anfang 2019 für 70€ eine Werbung im A5-Format in der Ausgabe Nr. 106 des Plastic Bomb Fanzine. Nach dem im Herbst 2024 initiierten Bruch der so genannten „Ampel-Koalition“ durch die schlechte Partei FDP und ihrem derart opportunistisch handelnden Vorsitzenden Christian Lindner, dass mensch diesen auch getrost als korrupt bezeichnen könnte, steht „Fritze“ Merz im zarten Alter von fast 70 Jahren nun kurz davor doch noch ein Mal Bundeskanzler zu werden.
Am 21.September 2024 hatte unsere sehr gute Hauptband CUSTOM GAUGE einen Open Air-Auftritt im Rahmen des Bürger-Festes auf dem Kaiser-Otto-Platz im Zentrum von Meschede, welches durch den überparteilichen Werkkreis Kultur Meschede (WKM e.V.) unter dem erstaunlich deutlichen Motto „Nie wieder ist jetzt – Rock für Demokratie und Solidarität“ veranstaltet und beworben wurde. Unser Sänger kritisierte bei diesem Konzert, in Bezug auf die vielen bewusst rechtsradikal-wählenden Menschen im Land, mit sehr bedachten Worten auch den Populismus des angehenden CDU-Kanzlers. Dies wurde mit viel Applaus kommentiert. Im übrigen leider einer der wenigen, klaren politischen Ansagen an diesem Abend. Im Anschluss an seine Worte spielten CG dann den oben verlinkten BxO-Song „AxMxYx“.
Am Montag drauf erschien in der Westfalenpost (WP) der Funke Medien Gruppe ein kurzer, sogar mehrfach bebilderter Artikel mit der Überschrift „Auf einmal geht es beim Konzert um Friedrich Merz“. Der Text wurde augenscheinlich mit heißer Nadel von jemandem verfasst, der oder die beim Konzert garantiert nicht selbst vor Ort gewesen zu sein scheint. An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass der sauerländische Kanzlerkandidat vor allem momentan natürlich in jeglichem Zusammenhang großes, regionales Interesse und Online-Klicks für die WP bedeuten. Im Artikel selbst wurde noch nicht einmal der Name der Band CUSTOM GAUGE erwähnt und die Hauptaussage des Sängers, respektive besagte Songzeile, auch noch falsch wiedergegeben. Dafür wurden aber u.a. Besucher:innen zitiert, denen „einige links-grün gerichtete Parolen aufgefallen sind“ und „ein Veranstalter ist zum Teil für das, was auf der Bühne gesagt wird, mitverantwortlich und hätte einschreiten können“. Die WP druckt also sprachliche Narrative der extremen Rechten („links-grün versifft“), sowie den Ruf zur sofortigen Sanktionierung unbeliebter Meinungen einfach unkommentiert ab, wenn es um das Ansehen des christ-demokratischen Polit-Messias aus dem Sauerland geht. Als Reaktion auf diesen wirklich mies recherchierten Zeitungsartikel folgten in den Tagen und Wochen danach natürlich ein kleiner Shitstorm auf dem WKM-Onlineauftritt und sogar Leserbriefe in der WP. Unrühmlicher Höhepunkt dabei, obendrein noch von einer WP-Redakteurin eingeleitet als Kommentar zu den „Schmähungen gegen Friedrich Merz“, ist die völlig übertriebene „Distanzierung“ von einer „offensichtlichen Antifa-Band“ und „linken Agitatoren“ eines im WKM involvierten CDU-Mitglieds (und offensichtlichen Kommunismus-Hassers), dem es nicht einmal zu peinlich war krudeste Hufeisen-Theorien mit seinem echten Namen zu unterzeichnen. Wir verzichten hier auf weitere Zitate, weil wir den Rechten nicht noch mehr Raum als eh schon geben wollen.
Also noch einmal zur Erinnerung: es geht hier die ganze Zeit um eine sehr berechtigte Meinungsäußerung über unnötigen Populismus! Oder um es zusammenfassend auf den Punkt zu bringen:
Wer Sticker oder Plakate gratis zugeschickt bekommen möchte, einfach eine Mail an suffpotter(at)gmx(Punkt).de schreiben!
Hinweis: Die Verwendung des Sternchens hinter ‚Frauen*‘ im Text dieser ersten Stickerauflage, um so weitere Identitäten weiblich gelesener Menschen „mitzumeinen“, war nicht nur zu einfach gedacht und überholt, sondern wird auch von einem großen Teil der queeren Community abgelehnt, da diese Beschreibung weiterhin von trans*-feindlichen Bewegungen genutzt wird. Danke für den Hinweis!